Beim Rebschnitt, der ersten Arbeit im neuen Jahr, legt man bereits den Grundstein für den Ertrag und die Weinqualität des heranwachsenden Jahrgangs. Das Holz, das im vergangenen Jahr gewachsen ist, wird soweit zurückgeschnitten, bis nur noch zwei gesunde, aufrecht wachsende Fruchtruten verbleiben. Das abgeschnittene Rebholz bleibt im Weinberg und dient als Nährstofflieferant und fördert die Humusbildung.
Kurz darauf werden die Fruchtruten gebogen und am Draht befestigt, so dass die jungen Triebe aufrecht in den Drahtrahmen hineinwachsen können.

Mit der Laubarbeit werden überflüssige Triebe entfernt, um eine lockere Laubwand zu erhalten. Das reduziert einerseits den Ertrag, aber hält andererseits die Reben gesund und garantiert eine gleichmäßige Reife und hohe Oechslegrade. Lange Jungtriebe werden in den Drahtrahmen eingestreift und später mit einem Laubschneider eingekürzt.

Geerntet wird in mehreren Durchgängen, wobei die Trauben von Hand selektiert werden. Am Schluss bleiben nur die besten, goldgelben Trauben am Weinstock.

Weingut Wolfgang Bollig TrittenheimUnser steilster Weinberg in der Trittenheimer Apotheke mit über
70 % Hangneigung wird ausschließlich von Hand bewirtschaftet. Seit 2008 erleichtert uns dort eine Monorackbahn den Transport der Trauben zu Tal. Jeder, der einmal in diesem Weinberg gestanden hat, weiß um die Besonderheit und Einzigartigkeit der Weine, die aus den kleinen aromatischen Beeren hervorgehen. Mittlerweile gibt es eine regelrechte „Apotheke“-Fangemeinde um unseren trockenen „Devonschiefer“, die feinherben „Alten Reben“ und die edelsüße Auslese.

Durch modernste Technik wird das empfindliche Lesegut sehr schonend ausgepresst. So wird sichergestellt, dass keine Gerbstoffe aus den Kernen gelöst werden. Rote Trauben werden vor der Pressung gemaischt, um die in der Schale eingelagerten roten Farbpigmente freizusetzen.

Weingut Wolfgang Bollig TrittenheimWährend der Gärung wird der Most zu Wein. Der in den Trauben vorhandene natürliche Fruchtzucker wird in Alkohol umgewandelt. Die Gärung verläuft kontrolliert und gekühlt, um die natürlichen Aromen im Wein zu erhalten. Dieser Vorgang kann bei hochwertigen Weinen bis ins neue Jahr andauern.

Nach dem Ende der Gärung sinken die Hefen ab und der Wein klärt sich allmählich. Man lässt ihm die Zeit zum Reifen die er braucht, begleitet aber durch ständige Kontrolle und Probieren seine Entwicklung. Bis zum Abfüllen in Flaschen bleiben die Weißweine im Edelstahltank, während sich der Rotwein nach der Fermentation in kleinen Holzfässern individuell entwickeln darf.

Fotos: © Joachim Clüsserath, Köln.


Wissenswertes

Die Pfahlwurzeln der Riesling-Rebe dringen bis zu neun Meter tief in den steinigen Boden ein. Sie liefern der Traube Mineralstoffe, die zur Entwicklung der typisch mineralischen Aromatik und des unverwechselbaren Charakters führen. Einerseits herrlich erfrischend und leicht, andererseits auch elegant und kraftvoll.

In unseren Weinbergen wachsen neben dem Riesling auch die Rebsorten Kerner, Rivaner und Weißer Burgunder (Pinot Blanc). Als rote Rebe hat sich der Dornfelder sehr gut etabliert.
Zwei Rebsorten ergänzen inzwischen unser Weinsortiment: Die weiße Auxerrois und eine weitere rote, der Blaue Spätburgunder (Pinot Noir).


Grad Oechsle ist eine Maßeinheit für das Mostgewicht des Traubenmostes. Sie ist nach ihrem Erfinder, dem Pforzheimer Mechaniker Ferdinand Oechsle, benannt.
Das Mostgewicht ist ein Maß für den Anteil der gelösten Stoffe (mehrheitlich des Zuckers) im Traubenmost (Traubensaft) und somit ein wichtiges Qualitätskriterium von Wein. Es basiert auf der Dichte des Mostes (also des unvergorenen Fruchtsaftes).
Quelle: Wikipedia.


Bei der Weinbereitung werden die Beeren mit einer Abbeermaschine (Rebelmaschinen oder Entrapper) vom Stielgerüst befreit und mit Quetschwalzen zerdrückt. Dieses Gemisch aus Most, Beerenschalen und Traubenkernen wird als Maische bezeichnet.
Quelle: Wikipedia.